Wie reagieren wir angemessen auf populistisches Gedankengut und die zunehmende Radikalisierung in unserer Gesellschaft? Diese Leitfrage beleuchtete Prof. Dr. Jean-Marc Chouraqui, algerisch-französischer Historiker mit jüdischen Wurzeln von der Université d‘Aix-Marseille, und gab unseren Bili-Klassen 10 und 11 mit auf den Weg, dass lediglich Wissen und Bildung eine angemessene Reaktion darauf ermöglichten.
Nach einem Abriss über die leidvolle jüdische Geschichte – vom Alten Testament über die Pogrome im Mittelalter bis zur Shoa und zu den ganz aktuellen antisemitischen Straftaten, die insbesondere in Frankreich seit dem 7. Oktober 2023 verübt wurden/werden, tauschte sich der Spezialist für die Aufarbeitung der Deportationen zur NS-Zeit in Südfrankreich mit unseren Schülerinnen und Schülern über den aktuellen Israel-Palästina-Konflikt aus. Dabei hatten sie die Gelegenheit, ihm ihre im Geschichtsunterricht erarbeiteten Fragen zu stellen. Der Leiter des Institut d’études et de culture juives (IECJ) nahm sich Zeit, um sehr detailliert und differenziert darauf zu antworten. Dabei wurde allen Beteiligten klar, dass es auf die komplexen Gemengelagen an den Krisenherden dieser Welt keine einfachen Antworten geben kann, auch wenn uns dies so manche Influencer oder Politiker glauben machen wollen. Deshalb sei es umso wichtiger, wachsam zu sein, kritisch zu hinterfragen und sich gut zu informieren, um nicht in die Fänge der Extremisten zu geraten!
Vielen Dank an M. Chouraqui und die deutsch-französische Jugendbotschafterin Anna Kerle, die diese Veranstaltung ermöglicht haben!