Von der Vergangenheit in die Zukunft – Über Schrecken und Versöhnung

(150 Kepianer beim Vortrag eines Holocaust-Überlebenden)

„Warum sind hier denn heute so viele Leute?“ fragten sich einige Studierende am 17.11.2023. Und tatsächlich der Hörsaal in der Keplerstraße 2 war gefüllt bis auf den letzten Platz: Man saß auf den Treppen, hoch oben auf den Fensterbänken und hinten wurde sogar gestanden. Kein Wunder: Es bot sich auch die einmalige Gelegenheit Geschichte hautnah zu erleben! Prof. Klaus Gestwa, Dozent für osteuropäische Geschichte, hatte seinen Kollegen und Freund Borys Zabarko zu einem Vortrag mit dem Titel „Nur wir haben überlebt – Holocaust, Krieg und Erinnerungskultur in der Ukraine“ geladen und etwa 150 Schüler*innen vom Kepler-Gymnasium waren mit dabei.

Borys Zabarko ließ uns miterleben, wie er als Kind unter der Judenverfolgung der nationalsozialistischen Diktatur leiden musste und wie er, als einer von wenigen, überlebte. Lebhaft übersetzt wurden seine Ausführungen aus dem Russischen von Frau Anastasia Antipova. Besonders beeindruckend ist Herrn Zabarkos innere Größe: Kein Hauch von Bitterkeit oder Vorwurf gegenüber den Tätern. Er sorgt sich eher um die Zukunft, wenn seine Generation kein Zeugnis mehr ablegen kann von den Schrecken der Vergangenheit. Diese Aufgabe übergab er den Anwesenden der jüngeren Generation. Ich hoffe, wir alle können dieser Verantwortung gerecht werden.

Vielen Dank an Herrn Zabarko, Prof. Gestwa und Frau Antipova für diesen eindrücklichen, unvergesslichen Tag.