Chinaaustausch 2016

Voller Vorfreude sahen wir unserem Abenteuer auf einem fremden Kontinent, in einem fremden Land und einer fremden Kultur entgegen – China.  Nach einem doch sehr kräfteraubenden, aber amüsanten Flug kamen wir alle, gespannt auf die neuen Eindrücke, im Land der Mitte an. Vom Flughafen ging es mit unserem eigenen Bus quer durch Peking, wo wir erste Erfahrungen mit China machten, ab zur Schule.

Die Beijing 101 Middle School liegt inmitten des Park des alten Sommerpalastes. Auf einem Gelände mit mehreren kleinen Seen befinden sich diverse Unterrichtsgebäude, die in etwa dem deutschen Bild einer Schule entsprechen. Die Größe des Schulgeländes ist jedoch nicht mit der Größe von deutschen Schulen zu vergleichen. Auf dem Gelände befinden sich diverse Sporteinrichtungen, wie ein Leichtathletikstadium, 10 Basketballplätze, Hallen für Volleyball und Badminton, aber auch die Wohngebäude der Schüler und die zweistöckige Cafeteria mit 30 Köchen.  Die Schüler wohnen unter der Woche in der Schule und kehren für das Wochenende zu ihren Familien zurück. Wir wurden in einem Wohngebäude für Jungen untergebracht. Vier Personen schliefen jeweils in einem Zimmer. Die Betten waren platzsparend über dem Schreibtisch der jeweiligen Person angebracht, bestanden allerdings nur aus einer dünnen Matte und Decke auf einer Holzunterlage, die doch sehr hart sein konnte. Jedes Zimmer verfügte über ein kleines Bad mit einer Dusche. Die größte Überraschung, und sicherlich eine Herausforderung für den einen oder anderen, waren die Toiletten, die sich als ein einfaches Loch im Boden der Dusche erwiesen. Nach wenigen Tagen fanden wir jedoch heraus, dass es auch eine „westliche“ Toilette in den Wohngebäuden hatte.

Ein großer Teil unseres Programms war natürlich das Besichtigen der wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Beijing und Umgebung. Angefangen hat es gleich am Freitag mit dem Besuch des Sommerpalasts. Die ersten Eindrücke von der chinesischen Kultur konnten beim Besteigen des Tempels und bei der Bootsfahrt mit einem traditionellen Drachenboot gesammelt werden. Hierbei konnten wir das im Seminarkurs gewonnene Wissen über die chinesische Geschichte vertiefen. In der darauffolgenden Woche besuchten wir zusätzlich den Campus der Peking University und den Park des alten Sommerpalasts, welche sich beide in nächster Nähe zur Schule be-fanden. Ein Highlight der Reise folgte am Donnerstag mit dem Besuch der "Großen Mauer" und des Olympiaparks von 2008. In den Souvenirshops bei der Großen Mauer konnten wir unsere Verhandlungsfähigkeiten auf die Probe stellen, dies gelang den Schülern eindeutig besser als den Lehrern, die aber auch ihr Bestes gaben. Am letzten Tag besuchten wir das Capital Museum zusammen mit unseren Austauschschülern, die uns nähere Einblicke ins traditionelle China verschafften.  Wir wertschätzten über 4000 Jahre alte Kulturgüter wie beispielsweise Vasen, Münzen und Waffen.

  Zum inoffiziellen Programm, welches für jeden von uns am Wochenende von den Austauschpartnern organisiert wurde, zählte unter anderem der obligatorische Besuch der Verbotenen Stadt.

Die Zeit in den Familien war einmalig. Ab Freitag, dem 28. April, bis zum zweiten Mai waren wir gerne Gäste, die Einblicke auf Beijing und China erhielten, die jedem anderen Touristen verwehrt sind. Dazu gehörten die gemein-samen reichhaltigen Essen, bei denen wir die seltene Gelegenheit hatten, uns mit unseren Gastfamilien über persönliche Belange und teilweise auch über politische Ansichten auszutauschen. Neben großartigen Sehenswürdigkeiten, wie der „Verbotenen Stadt“ und artistischen Aufführungen im Minderheitenpark probierten wir auch andere neue Erfahrungen, zu denen gebratene Skorpione und Schweineohren gehörten. Viel Freude hatten auch viele bei „normalen“ Freizeitaktivitäten, wie dem Tretbootfahren oder einem 4D Kino. In allen zehn Familien wurde natürlich noch eine Vielzahl weiterer Erlebnisse erlebt, durch die Freundschaften entstanden sind, die vielleicht ein Leben halten.

Dadurch, dass wir China nicht nur durch die Augen eines Touristen sahen sondern auch die wahre Seite Chinas mit unseren Austauschpartnern erleben konnten, war es für uns möglich ganz in die chinesische Kultur einzutauchen. Auch die alten Traditionen wurden uns nahe gebracht, wie zum Beispiel das Schreiben von Kalligraphien, das Gravieren von Specksteinstempel und Taiji.  Nach neun sehr eindrucksvollen und spannenden Tagen, in denen wir den chinesischen Alltag an der Schule und in den Familien kennenlernen durften, stand dann auch leider schon der Abschied an und reisten zurück nach Deutschland.

Deswegen können wir nur empfehlen diese großartige und einmalige Chance zu nutzen und selbst diese unglaublichen Eindrücke zu sammeln und diese Erfahrungen, welche einen prägen und verändern, mitzunehmen.