Wie schütze ich mich vor Propaganda, Verschwörungstheorien und (fragwürdigen) Ideologien?

Diese Frage steht im Mittelpunkt des Theaterstücks „Die Nashörner“ von Eugène Ionesco, das im Jahre 1959 uraufgeführt wurde. Und sie hat nichts an Aktualität verloren. Ganz im Gegenteil. Leider.

Alles beginnt so harmlos an einem Nachmittag im Café einer Kleinstadt. Bis plötzlich ein Nashorn vorbeitrampelt und die anfangs noch unbekümmerten Bürgerinnen und Bürger in immer rasanterem Tempo der Epidemie zum Opfer fallen, sich in Nashörner verwandeln und dem Gesetz des Dschungels folgen.

Vor dem Hintergrund von erstarkenden rechtsnationalen Kräften und populistischen Anti-Demokraten setzten sich die Schülerinnen und Schüler des Abibac- und des Ethikkurses der Jahrgangsstufe 2 des Kepler-Gymnasiums Tübingen in ausgewählten französischsprachigen Szenen mit der Psychologie der Massen auseinander und begleiteten die Hauptfigur auf ihrer humorvoll-absurden Suche nach Antworten, wie und warum Menschen zu Mitläufern werden und wann sie Widerstand leisten. Was ihnen am Ende die Kraft gibt zu widerstehen, ist nicht eindeutig geklärt. Eins aber ist klar: Es ist nicht leicht, aufrichtig zu bleiben und sich dem Druck der Masse zu widersetzen.