Besuch in der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik mit der 6a

Am 1.12. durften wir hinter die Fassaden der BG schauen: Bereiche, die sonst nur für Patienten, Personal oder Studenten einzusehen sind, wurden uns von Herrn Dr. Albrecht gezeigt und erläutert.

Zunächst erklärte er uns im Hörsaal, weshalb eine gesunde Haltung wichtig für eine schmerzfreie Wirbelsäule ist. Wir wissen nun, woher Haltungsschäden kommen und dass diese schmerzhafte Folgen haben können.

Dass der Kopf geschützt werden muss, demonstrierte uns Herr Dr. Albrecht sehr anschaulich mit einem Versuch: Ein Ei ohne Sturzhelm ist "Matsch", wenn es aus einer größeren Höhe fallen gelassen wird. Mit Sturzhelm bleibt es heile - wie unser Kopf. Wir alle haben eingesehen, wie wichtig es ist, beim Fahrrad-, Ski-, Schlittschuh-, Snowboard- oder Kickboardfahren einen Helm zu tragen. Auch auf ganz kurzen Strecken kann Schlimmes passieren! Und teuer muss so ein Helm gar nicht sein. Wichtig: Er soll ein Prüfsiegel haben und passen!

Anschließend machte die Physiotherapeutin Frau Franz eine Bewegungsschulung mit uns. Sie zeigte, wie wir gerade sitzen und erklärte, dass unseren Rücken zwischendurch Entlastung gut tut. Außerdem wissen wir jetzt, wie wir unsere Rucksäcke und Taschen rückenschonend tragen. Mit fiesen Kräftigungsübungen ließ sie uns dann noch Muskeln spüren, von deren Existenz wir nicht mal etwas wussten, die aber für einen fitten Rücken gekräftigt werden müssen ...

 Nun folgte der spannende Teil der Veranstaltung: Was geschieht mit einem Patienten, der mit dem Hubschrauber auf dem Klinikdach landet? Wir wanderten vom Landeplatz in den Not-OP und Herr Albrecht erklärte das Vorgehen der Chirurgen. Vier bis fünf Mal täglich kommen Patienten im Hubschrauber, noch viel öfter mit dem Krankenwagen – da gibt es viel zu tun.

Was genau das sein kann, wurde uns beim Knochenschrauben gezeigt. Hier durften wir uns am Schrauben komplizierter Knochenbrüche ausprobieren. Bohrmaschinen halfen uns, die Löcher für die Schrauben zu bohren, um komplizierte Trümmerbrüche zu reparieren.

Nachdem der Bruch verschraubt ist, bekommt der Patient noch einen Gips. Und heute waren wir die Patienten. Drei Leute waren damit beschäftigt, uns allen einen Gips anzulegen. Die meisten bekamen sogar noch einen Kopfverband, um dem Gefühl eines Schwerverletzten möglichst nahe zu kommen.

Dass die Arthroskopie eine knifflige Angelegenheit ist, wurde uns klar, als wir mit einer echten Kamera und Greifzange in einem Legolabyrinth auf Gummibärensuche gingen. Bis man das beherrscht, muss man ganz schön viel üben!

Das war ein toller Vormittag, und wir wissen nun:

  1. Patient sein ist gar nicht so schlimm und
  2. Chirurg ist ein sehr interessanter und vielseitiger Beruf!